Seit einer Woche sind wir nun in Urswil im Pfadilager und haben viel erlebt. Bei gutem Wetter und ein bisschen Ruhe sind wir nun sogar zur Möglichkeit gekommen, diesen Eintrag zu verfassen.

Aufgrund einer Gewitterwarnung zum Anreisedatum konnten wir leider nicht unsere geplante zweitägige Anreise durchführen. Anstatt dessen legten wir einen Grossteil des Weges in den Wilden Westen mit der Dampflokomotive zurück. Von Waldibrücke aus liefen wir einen Teil der geplanten Wanderung bis zum Lagerplatz bei Urswil. Einige Leiter hatten bis dahin schon einiges an Lager-Infrastruktur aufgestellt, wegen der wetterbedingten, verfrühten Ankunft jedoch weniger als geplant. Wir stellten an dem Tag also noch das Sarasani. Dieses konnten wir aufgrund des schlechten Wetters gut gebrauchen. Am Abend als der Regen kurz nachliess kochten wir zusammen auf dem Feuer Älplermagronen.

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In der Nacht auf den Dienstag mussten wir wegen starken Regens leider das Sarasani legen. Am nächsten Tag investierten wir viel Energie um dieses ein zweites mal in verkürzter Form zu stellen. Am Nachmittag erhielten wir eine Einführung in die Spez-Kürse, die wir durch das ganze Lager durchführen. Jeder Teilnehmer hat sich im vorneherein des Lagers für einen Kurs angemeldet, mit dem er sich während zwei Wochen intensiv beschäftigt. Zur Wahl standen Fotografie, Überleben in der Natur, Pioniertechnik, Schauspielerei und Karten lesen. Aufgrund mangenden Interesses haben wir nur die ersten drei durchgeführt.
Vor dem Abendessen wurde das Wetter nochmals schlechter. Einer der Nachbarsbauern hat und freundlicherweise angeboten dieses in seiner Scheune zu verbringen. Dort war es trocken und wir konnten uns alle erstmals aufwärmen. Auf Turnmatratzen konnten wir uns echt austoben. Bei weniger Regen gingen wir auf den Lagerplatz zurück zum z’Nacht essen. Küchenchef Silenzio bekocht uns das ganze Lager. Am Abend machten wir ein kleines Lagerfeuer unter dem Sarasani.

 

Am nächsten Tag war Petrus leider immernoch nicht auf unserer Seite. Gegen den Regen geschützt bauten wir nicht essentielle Lagerbauten wie die Munkelwand und Wildwest-Deko. In Hoffnung auf besseres Wetter buddelten wir ein Loch um dieses später als Pool zu nutzen. Am Nachmittag begaben wir uns wieder zum Nachbarsbauern in die Scheune zum Spielen. Dort konnten wir auch unsere Kleider trocknen. Die beiden ehemaligen Pfadi-Leiterinnen Cidi und Ponte kamen kurz zu Besuch. Weiterhin besuchte uns Zicki, welche Silenzio bis am Freitag beim Kochen half. Wir machten keine Gruppenstunde in dem Zelten. Nach dem Abendessen waren wir alle eher unterkühlt, weswegen wir die Dusche einheizten um uns alle aufzuwärmen. Wieder sassen wir Abends unter dem Sarasani fürs Lagerfeuer.

 

Am Donnerstag konnten wir das erste geplante Fightgame durchführen. Regeltechnisch war dieses an das Kartenspiel „Bang!“ angelehnt. Ziel des Spieles war es mit an Posten erlangten Hilfsmitteln das gegnerische Team um zu bringen. Am Nachmittag hat der Lagerleiter Scretch seinen ersten Erlebnispädagogik Block durchgeführt. Teil seiner Maturaarbeit ist es drei dieser Blöcke zu planen und während des Lagers durchzuführen. Die Pfadi ist unter Aufsicht des Jugend & Sport Schweiz so aufgebaut, dass die für das Lager geplanten und im Lager durchgeführten Blöcke unter anderem für die Teilnehmenden pädagogisch wertvoll sind. Urs hat sich diesem Sinn nochmals vertieft gewidmet. In diesem Block wurde die Teamfähigkeiten der Teilnehmer an einem Postenlauf gefördert. An einem Posten beispielsweise lag es an den Pfadis sich gemeinsam auf einem aufgehängten Baustamm zu balancieren. Für ein letzes mal führten wir das Lagerfeuer unter dem Saransani durch. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits einige Pakete angekommen. Wir spielten ein Spiel bei dem es darum ging den Empfänger anhand der Verpackung zu erraten.

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Am Freitag hatten wir das erste mal schönes Wetter. Über den Tag führten wir eine auf zwei Blöcke aufgeteilte Schnitzeljagd durch. Am Vormittag begaben wir uns in den Wald. Pfeilen folgend kamen wir zu Pösten an denen wir aus Aufgaben gezogen haben. Diese beinhalteten das Übersetzen eines Morsetextes, Sportaufgaben oder das Bauen eines Unterstandes. So konnten wir uns jeweils Informationen zum Ort des nächsten Posten erlangen. Am Mittag fand das alljährliche Fotzelschnitte-Event statt. Am Nachmittag ging die Schnitzeljagd nach Hochdorf in die zweite Runde. Am Ziel dieser in Hochdorf spielten wir zusammen Fussball. Am Abend hatten wir unser erstes richtiges Lagerfeuer. Daraufhin begaben wir uns auf die Roverwache. Sinn der Roverwache ist es sich mit tiefgründigen Fragen zu beschäftigen.

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Am Samstagmorgen konnten wir Ausschlafen und den Tag mit einem Brunch beginnen. Im folgenden Atelier konnten wir uns eine Lagererinnerung  oder Traumfänger basteln, einen Beautyposten besuchen oder Gesellschaftsspiele spielen. Da es am Nachmittag die Aufgabe der Teilnehmer war für Verpflegung am Abend zu sorgen mussten wir uns im vorneherein Rezepte in einem Fightgame erspielen. Auf dem Feuer wurden endgültig verschiedene Arten Risotto gekocht, die von einigen Leitern bewertet wurden.

Am Abend war der zweite von Scratchs Erlebnispädagogik-Blöcken. Bei einer Nachtwanderung kamen wir in Einstimmung mit der Natur. Kurz hielten wir inne um diese zu lauschen und verbrachten später einen Teil des Weges bei Kerzenlicht alleine.

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Für den Sonntag war wieder mal ein auf zwei Blöcke aufgeteiltes Programm geplant. Am Vormittag haben wir in einem Fightgame den Indianern geholfen eine Goldmine zu suchen. Am Nachmittag erspielten wir uns Lego mithilfe dessen wir uns eine eigene Siedlung erbauten. Nach einem verkürzten Lagerfeuer wurden wir in kleinen Gruppen in den Wald geschickt. Dort hatten die Leiter im Vorneherein einen Weg abgesteckt auf welchem sie uns kräftig erschreckten.

 

Montag war Badetag! Eine gute Stunde wanderten wir bei bestem Wetter in die Badi Hochdorf. Dort haben wir das schöne Wetter genossen und uns im Wasser ausgetobt. Später spielten wir einige Pfadi-typische Spiele im Stehbereich. Silenzio brachte uns netterweise Hotdogs und Salat bis in die Badi. Auf dem Rückweg hatten wir die kurze Möglichkeit uns in einem Supermarkt einzudecken. Vom Baden erschöpft führten wir ein kurzes Lagerfeuer durch und gingen früh ins Bett.

 

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Der Lagerplatz. Oben rechts sieht man das längliche Sarasani, unter dessen sich auch die Küche befindet. Die Teilnehmerzelte befinden sich im Vordergrund, Leiter, Pios und Küche teilen sich die in der hinteren Ecke. Die Latrine befindet sich im Wald. Links erkennt man die Feuerstelle und den Pool. Unter dem Wachzelt beim Eingang sieht man Brain und Melmen am Block verfassen.

 

SOLA 2016 Urswil

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